Physiognomik

  
   
  
     
  
  
     

Die typischen Köpfe der drei durch ihre Gene geschaffenen primären Naturelle, oder Konstitutionstypen. Diese Köpfe bilden eine erste Grundlage zur Unterscheidung der menschlichen Natur. Mischformen dieser Typen kommen häufig vor.
- Links das Ernährungs-Naturell. Dieses Naturell betrachtet die Welt aus ökonomischer und lebenspraktischer Sicht. Es schaft sich eine gemütliche Umgebung und kann andere für sich arbeiten lassen. Sein runder Körperbau ist Naturellbedingt und gesund. Geschäfttüchtig, kommunikativ, als Frau die Patrona die für ihre Familie sorgt.
- In der Mitte das Bewegungs-Naturell. Es sind willensstarke Menschen. Sie versuchen mit strenger Zucht und guter Organisation ihre Ziele zu erreichen. Es sind Managertyp, die diktatorisch werden können. Vernachlässigen die Ökonomie. Fügen sich in eine von ihnen akzeptierte Organisation ein und akzeptieren, dass der Oberste befiehlt. Streben selber nach Oben. Männer und Frauen in diesem Naturell sind auch körperlich leistungsstark, haben Freude und Talent für viele Sportarten.
- Rechts das Empfindungs-Naturell. Hier sehen wir geistig suchende Menschen. Sie lieben die Philosophie, die Ethik, die Weisheit und das Schöne. Sie sind empfänglich für die verschiedensten geistigen Richtungen, reagieren stark auf feine Naturheilmethoden. Vernachlässigen Ökonomie und körperliche Tatkraft.

Jeder der abgebildeten Typen betrachtet die Welt aus seinem Fenster
Eigenschaften und Fähigkeiten der Menschen wirken wie der unterschiedliche Ausblicke aus einem Haus. Viele Menschen können nie aus dem großen, in die weite Welt gerichteten Fenster schauen. Sie betrachten die Welt aus einem den Blick einengenden Winkel und sehen damit nur einen kleinen Teil der Welt, den sie aber häufig für die ganze Welt halten. Für dritte sind viele Fenster wie zugemauert. Der eine schaut nach Osten, der andere nach Westen.
Die Welt um das Haus kümmert sich nicht um diese unterschiedlichen Blickwinkel. Nur durch Kommunikation über die verschiedenen Möglichkeiten und Sichtwinkel, erfahren Bürger von der wirklichen Welt. Erst wenn wir möglichst viele Blickrichtungen zusammenbringen, kommen wir der ganzen Welt näher.

Das individuelle Fenster, von dem aus die Welt betrachtet wird, oder werden kann, erkennen wir mit der Formensprache der physiognomischen Psychologie. Damit erkennen wir auch Grenzen unserer eigenen Horizonte, die nur mit Hilfe anderer zu überwinden sind. Betrachten wir nun eine Persönlichkeit und ihren Blickwinkel in seinem Wandel.

Die menschliche Persönlichkeit

Der Künstler Jakob Rüegg hat sich selber in verschiedenen Phasen seines Lebens gemahlt.  Damit hat er meisterlich verschiedene Zustände von seinem inneren Sein sicht- und greifbar gemacht. Seine Bilder können uns wichtige Hinweise auf solche Zustände und strukturelle Änderungen geben.

Die verlässliche Konstante
Der Körperbau ist ein tragendes Fundament, das sich meistens über Jahre wenig ändert. An der Konstitution oder dem Naturell, (Siehe oben) dem natürlichen Signal über unsere Grund-Wesensart, erkennen wir das weitgehend Konstante in unserem Leben. Am besten wird der Lebensplan auf dieser individuellen Persönlichkeits-Struktur aufgebaut. Ihr Erkennen ist eine wichtige Hilfe, für unser Leben. Den Beruf mit dieser Grundlage suchen und dann im gewählten Beruf die Art der Bewältigung dieses Berufes unseren natürlichen Gegebenheit anpassen, zeigt Lebensklugheit.  So kann die Zielerreichung individualisiert und optimiert werden. Ziele können auf verschiedene Arten erreicht werden. Am Besten mit einer Technik die unserer Persönlichkeits-Struktur entspricht. Auch für die Partnerwahl ist die Konstitution eine wichtige Grundlage.

Das individuell Einmalige
I
ndividuelle Fähigkeiten und Charakterzüge, welche die Konstitution erst zur vollen Einzigartigkeit führen, sind an den Schädel- und Gesichtsformen zu erkennen. Hier erkennen wir die einmalige Mischung der Talente. Dieser Teil der Persönlichkeits-Struktur sollte die Grundlage sein, zu einer auf diesen Fähigkeiten aufbauenden Berufswahl oder eine darin einzuschlagende spezifischen Richtung.  

Kurzzeitige und lang dauernde Zustandsänderungen
Während unserem Leben erfahren wir kurzzeitige, emotionale Änderungen von unserem Denken und Handeln. Dadurch verändert sich kurzzeitig unser Gesichtsausdruck. Durch lang dauernde Einwirkungen von Außen oder Innen entstehen auch bleibende mimische Veränderungen die unsere Persönlichkeit dauernd prägen und ändern können. Solche Zustände und Zustandsänderungen sind manchmal nicht leicht zu verstehen. Sie sind an den mimischen Signalen zu erkennen und müssten in einer Partnerschaft berücksichtigt werden.

Seine Konstante..

Auf Bild 1 erkennen wir am langen, hageren und knochigen Gesicht unschwer das Bewegungs-Naturell. Das sind Menschen die sich immer wieder aktiv und kraftvoll kämpferisch dem Leben zuwenden. Intensive Naturbeobachtungen sind Grundbedürfnis, körperliche Anstrengungen werden gesucht, ökonomische Überlegungen werden dem aktiven Tun untergeordnet.

 

Seine Individuellen Eigenschaften
Ernst blickt uns diese Person an. Es ist der durchdringende Blick des strengen aber offenen Beobachters, des Physiognomen und Denkers. Die Formen des Gesichtes sind gespannt, die Haut ist fein. Das zeigt uns ein weit über das Naturell hinausgehende Sensibilität und kraftvolles inneres geistiges Feuer. Die Haare signalisieren große Phantasie. Der gepresste Mund zeigt kämpferische Willensanstrengung und Eigengesetzlichkeit, seine Feinheit die feinen Gefühle und die geistige Art der Auseinandersetzung mit Lebensproblemen. Die prägnante Nasenwurzel signalisiert das ausgezeichnete Formgefühl, den Sinn, Formen richtig zu erfassen und an einer Tätigkeit Freude zu haben, die sich mit Formen auseinandersetzt. Die lange Nase lässt das Talent für planendes, konstantes Arbeiten erkennen. Die Augenbrauen sind kräftig. Hier wird sichtbar, dass er sich sehr intensiv, ja leidenschaftlich für seine Ideen einsetzen wird. Sie sind beim Farbensinn abgewinkelt und signalisieren so das Talent für Farben, aus welcher die Freude an Farben hervorgeht. Das Mittelgesicht ist flach. Hier sehen wir, dass die Kommunikation nicht seine Stärke ist. Er kann nicht jovial auf Menschen zugehen, um für sich Propaganda zu machen.  Das Seitenhaupt ist schmal. Er kann Werte wenig gut einschätzen und ist ökonomisch wenig talentiert. Es besteht die Gefahr, dass er sich zu stark in sich zurückzieht und so zum Einsiedler wird.

Partnerschaft
Zu diesem unruhigen selbstbewussten, stolzen Geist, könnte ein ruhiges Empfindungs-Ernährungs-Naturell als Lebenspartner gut passen. Solche Menschen sind verbindlich in ihrer inneren Ruhe, sind Einfühlsam und opferbereit. Sie haben Sinn für das bei Jakob Rüegg fehlende Kommunikationstalent und erkennen, dass ökonomisches Denken Lebensnotwendig ist.

Bild 2 Entwicklungen

Dieses Selbstporträt zeigt viel mehr Ruhe. Gelassen, aber intensiv und fragend/prüfend betrachtet er seine Umgebung. Der Mund zeigt ebenfalls prüfende Gefühle. In dieser Lebens-Phase zeigt sich eine mehr ruhige selbstbewusste Abgeklärtheit. Das Cholerische ist dem umsichtigen, besonnenen Überlegen gewichen. Was im nächsten Moment umschlagen kann, wenn er zum Beispiel bei seinem Gegenüber Unehrlichkeit zu erkennen glaubt.
Er ist kaum zu Konzessionen bereit.


 

Bild 3 Entwicklungen

Der gleiche Mann in einem völlig anderen Zustand. Hier wirkt er stolz und selbstsicher. Er zeichnete sich hier in einem Wunschbild. Als Künstler anerkannt, finanziell gesichert, sein Wunschtraum. Die an diesen drei Bildern zum Ausdruck kommende Linie  wäre der Wunschtraum einer Entwicklung.

Von der suchenden inneren Unruhe, zu einer inneren Sicherheit, durch Anerkennung der Leistung, zu Genugtuung und Stolz.


 

Bild 4  Wunschdenken
Auf diesem Bild malte der Künstler sich als Landstreicher. Er hat dabei wohl wie viel Menschen von dem so genannten freien Leben des Trampers oder des Clochards geträumt. Solche Perioden werden normalerweise nach kurzer Zeit überwunden, oder könnten, wenn es sich um eine innere Lebenseinstellung handelt, zum Beispiel beim Campieren ausgelebt werden. Der Dargestellte blickt uns verwegen an. Das bedeutet er ist zu Abenteuern bereit. Die Baskenmütze sitzt schräg auf dem Kopf. Das ist der Ausdruck einer Gesinnung und lässt uns erkennen, dass er sich Freiheiten bewahren möchte. Das Béret wurde zum Symbol der so genannten französischen Lebensart. Die Faltenbildung im ganzen Gesicht zeigt uns mimisch die körperliche Anstrengung durch Hunger, Wind und Wetter. Am Ausdruck des Mundes und auch im Blick, lässt sich eine verbissene Überlegenheit erkennen. Ich lasse mir von niemandem etwas vorschreiben. Er ist überzeugt, dass er richtig, aber er will sich nur auf sich selber verlassen. Die Welt, in die er sich nur schwer einordnet, ist sein Feind geworden. Nichts mehr vom Ausdruck von Bild 3.
Damit ist physiognomisch sichtbar, dass eine solch extreme Phase wohl besser überwunden werden sollte. Wenn der Mensch sich auf der hier sichtbaren und glänzend dargestellten Linie bewegt, scheint der Zerfall und die Degeneration nur eine Frage der Zeit zu sein. So sieht es wenigstens der Normalbürger. In Paris wird gesagt, dass der Clochard dieses Leben will und sich dabei wohlfühlt.  Wenn dem wirklich so ist sollte man diesem Menschen die Freiheit lassen, so zu sein wie er will.


Es stellt sich die Frage ob hier der Künstler mit diesem Porträt seien innere Sehnsucht nach dem Ausbrechen aus der Spießer Gesellschaft, die ihn und sein Schaffen nicht würdigt, dargestellt hat? Oder hat er über die Auswirkungen eines so genannten freien Lebens nachgedacht, dieses sichtbar gemacht und damit überwunden?
In einer solchen Phase hilft in erster Linie das gleiche Verhalten wie bei der guten Erziehung. Der Lebenspartner muss Verständnis, Liebe und Festigkeit aufbringen um diese Phase überwinden zu helfen, oder in sozial verträglichere Bahnen zu lenken.

Bild 5 Die Arbeitswut.
So sah ihn sein Bekannter bei der Arbeit, wenn er seine  Bilder gestaltete. Jede Faser dieses Menschen ist auf sein Ziel ausgerichtet. Kompromisslose Konzentration hat sich zur Arbeitswut umgesetzt. Er ist bereit anzugreifen. Durch die Mundöffnung braust der Atem, wie bei einem wild gewordenen Stier.  Die Haare zeigen nicht mehr die Form vom Bild 1 und 2. Sie sind unruhig und stehen wild vom Kopf ab. Das rechte Auge zeigt unbedingter Tatwille, das linke Auge hingegen, in welchem mehr die Gefühle zu Ausdruck kommen, ist geschlossen. Wenn ein Mensch in diesen Zustand ist und zeigt, dass er mit allen Kräften zwingen will, sollte sich seine Umgebung zurückziehen. Hier darf kein Unterbruch der Arbeit gefordert werden. Das Essen wird vergessen und die Wut könnte sich leicht gegen die Person richten, die ihn aus diesem Zustand herausholen  möchte.

 

Schlussfolgerung

Bei allen diesen künstlerisch hervorragend festgehaltenen Zuständen, sie sind sowohl wesentlich für die gezeigte Person wie auch für seine Umgebung, wird Jakob Rüegg in allen diesen Phasen sich selber sein  und ist damit der in seiner Grundsubstanz gleiche geblieben. Nur dieses Innere führt dazu, dass wir uns selber sind und bleiben werden. Dieses Innere Sein und die äußeren Momentanzustände sind physiognomisch erschließbar.

Je früher wir unsere vererbte Substanz erkennen, um so eher gelingt es uns selber zu bleiben, oder auf uns selber zurückzukommen.

 

Menschen erkennen, Menschen richtig einsetzen ist die Weisheit, die uns noch fehlt, um glücklichere Zuständer für die ganze Erde herbeizuführen. Die physiognomische Psychologie ist ein Weg dazu
Es ist ein Naturgesetz, dass die Qualität der Arbeit eines Menschen, wenn er sich selber sein kann, seinen inneren Energien und der durch diese ausgelösten Eigenschaften entspricht. Die physiognomische Psychologie führt zu den inneren Energien und zum Erkennen der persönlichen Fähigkeiten .

Viele Menschen lassen sich durch äussere Einflüsse, Schulung oder Demagogie von ihrem ureigenen Wesen ablenken und tun Dinge die nicht mehr ihrer inneren Persönlichkeit entsprechen. Adolf Hitler verführte durch gerissene Propaganda und Demagogie den grossen Teil des deutschen Volkes zu Taten die sie, von vernünftigen Menschen geleitet, wohl nie getan hätten.

 

Konfessionen entstehen

Wissenschaft und Liebe