Der Mensch zeigt seine Anlagen und Talente, seine Entwicklung und den inneren Zustand seiner momentanen Lebenssituation, mittels der äusseren Erscheinung. Die Analyse einzelner Areale, der stabilen und der beweglichen Formen sind die Bausteine zu einem vollständigen Charakter-Mosaik. Alle Einzelteile sind beim Erstellen eines Gesamtbildes wichtig.
1. Das Niveau. Um die Leistungsfähigkeit zu messen und zu vergleichen, ist die physiognomische Aussage gleicher oder ähnlicher Formen immer dem gleichen Niveau gegenüberzustellen. Die scheinbar gleiche Form zeigt nicht dieselbe Auswirkung bei unterschiedlichem Niveau. Mit der Form alleine, in mm gemessen, ist keine gültige Aussage möglich. Das Niveau ist physiognomisch an der Strahlung der Gewebe, an der Spannung der Formen und dem Augenausdruck zu erkennen. Es kann nur mit fühlendem Sehen ermittelt werden. Je älter der Mensch ist, umso schwieriger wird das Erkennen des Niveaus. Es sind dann Jugendbilder zu betrachten. Das Niveau kann auch erfragt werden.
2. Der Körperbau, auch als Naturell bezeichnet, zeigt die konstitutionelle Schicht, aus welcher sich eine Grundlebensrichtung ergibt, die von sämtlichen Körperzellen ausgelöst wird.
3. Die Stirnform lässt uns verschiedene Schichten des Denkens erkennen. Die Psycho-Physiognomik unterscheidet verschiedene Intelligenzschichten. Zu unterscheiden sind Fähigkeiten im real-praktischen oder naturwissenschaftlichen, im logisch vergleichenden und spekulierenden, im sozialen, ethischen und moralischen Denken.
4. Das Oberhaupt zeigt, ob ein Mensch fühlend zu den höchsten Erkenntnissen über Soziales, Religiöses und den Lebenszweck gelangen kann. Diese fühlenden Intelligenzen geben Impulse an die Denkschichten.
5. An den Formen des Hinterhauptes erkennen wir die motorischen Talente des Körpers, der Hände und der Füsse. Hier erkennen wir körperliche Fähigkeiten und Intelligenzen. Die vom Denken gewünschten und geforderten Körpereinsätze sind am besten umsetzbar, bei grosser körperlicher Intelligenz. Aus der motorischen Anlage ergeben sich Impulse zur und Freude an der Bewegung. Diese Impulse sind schon in frühester Jugend erkennbar und sollten in der Erziehung berücksichtigt werden. Motorisch Begabte sind vielfach unruhig. Im unteren Teil des Hinterhauptes erkennen wir im weiteren die stärke der Geschlechtskraft. Von hier kommen vielfältige unbewusste Impulse zum Denken über sexuelle Kontakte und zum sexuellen Handeln.
6. Am Seitenhaupt erkennen wir die Art der wirtschaftlichen Talente und die Antriebe zur Veränderung vorhandener Gegebenheiten. Es ist die Intelligenz im Bereich der oekonomischen Wertschöpfung. Sie unterteilt sich in das Überlebensnotwendige, das Verteilen und Vermitteln, sowie das Beschützen und Erhalten.
Die Schädelform zeigt uns also verschiedene Möglichkeiten des Denkvermögens, der Fühlanlagen und der Bewegungstalente. Die Schädelform allein hat aber keinen gültigen Aussagewert. Die Qualität der einzelnen Areale zeigt sich hier nicht. Der Schwachsinnige und der Geniale können theoretisch die gleiche Schädelform aufweisen. Die Unterschiede der Leistungfähigkeit erkennen wir an der Körper- und Gesichtmimik, am Augen- und Mundausdruck, an der Hautgewebestruktur.
7. Am Hals erscheinen stoffliche Schichten.
8. Die Ohren eröffnen uns die seelischen Tiefenschichten, die im ganze Körpers verteilt sind. Aus ihnen ergeben sich Impulse aus dem Unbewussten.
9. Das Untergesicht lässt uns die Kraft der Durchführung, die körperlichen Impulse und Reaktionsarten und die Empfindlichkeiten erkennen.
10. Der Mund zeigt die Gefühlsschicht aus welcher sich Impulse für die Art von Begehren, Erleben und Empfinden ergeben. Ähnliches erkennen wir an der Hautbeschaffenheit, an der Strahlung und Spannung der Hautgewebe.
11. Das Mittelgesicht offenbart uns die Kontaktfähigkeit und Überwindungskraft die von der Gemütsbeschaffenheit ausgeht. Das Gemüt ist der Jungbrunnen der Seele, die schöpferische Überwindungsenergie.
12. Die Nase lässt uns erkennen, in welcher Art die analysierten Eigenschaften und Talente umgesetzt werden. Sie gibt Auskunft über das Wollen, das Persönlichkeitsgefühl, die Genussfähigkeit , das Planungs- oder Improvisationstalent.
13. Die Augen haben tausend momentane Erscheinungsbilder. Sie zeigen offenes, verschlagenes, vielseitiges oder spezifisches Denken, oder wie die Talente die an der Stirn erscheinen im Moment oder auch dauernd umgesetzt werden.
14. Die Augenbrauen lassen die Intensität erkennen, mit der Gedanken und Handlungen umgesetzt werden. Gelassen, intensiv, offen, befangen. Sie sind eine spezifische Erweiterung der Aussage über die Unterstirn.
15. Hände eröffnen uns, mit welcher Kraft die eigenen Ideen oder Aufträge verwirklicht werden können.
16. Die Schwergewichtsverteilung (Achsenlage) der Formen an Schädel und Gesicht, lassen Dominanzen im Menschsein erkennen. Die Stärken des Liebeslebens, der Konzentration, der Selbsteinschätzung, der moralischen Werte.
17. Das Haar sagt etwas aus über psychische oder physische Leistungskpazität.
18. Das Temperament wirkt auf die Art der inneren Impulse ein. Sanguinisch-fröhlich, melancholisch -traurig, cholerische-explosiv, phlegmatisch-ruhig.
19. Die zwei Einstellungstypen ergeben sich aus der Nervenbeschaffenheit. Daraus entsteht beim "Innerlichkeitsmenschen" ein Hinwenden zum Subjekt, die Introversion, oder beim "Äusserlichkeitsmenschen" ein Hinwenden zum Objekt, die Extraversion.
Daraus ergibt sich
22. ein immer einzigartiges, originelles, einmaliges Mosaik Mensch. Es ist die Antwort auf die Frage: Wer bin ich ? Aus der Analyse ergeben sich Zielsetzungen im täglichen Leben, Verständnisse in Ehe, Beruf und Freundschaft, Grenzen und Möglichkeiten im Sport, Richtungen in Kultur und Freizeit.