Victor, in diesem Buch die zentrale Figur, setzt sich schon früh mit der Interpretation der Bibel und der Evolution auseinander. Später trifft er auf einen Freundeskreis, in dem intensiv über Lebensprobleme, den Tod und die physiognomischen Psychologie diskutiert wird. Eine Scheidung löst eine Auseinandersetzung über das Zusammenleben der Geschlechter aus und führt zu ungewöhnlichen Lösungsvorschlägen. Die Evolution wird zu einer bildhaften, greifbaren Göttlichkeit weitergedacht, die für alle Religionen zu einem verbindenden Überbau werden könnte. Der Roman führt zu einer Aussicht auf eine bessere Zukunft. Doch zuvor sind geistige Ketten zu sprengen.
Keines der seit tausenden von Jahren angewendeten Rezepte der Staatskunst und der Religionen haben eine friedliche Welt erreicht. Wir hätten heute das Wissen, um diesen berechtigten Wunsch zu erfüllen. Mit Hilfe von neuem Wissen und physiognomischer Ausdrucksbetrachtung sucht der Roman nach Lösungen und zeigt solche auf.
1. Die Evolution ist seit Millionen Jahre an der Arbeit. Sie erzeugte eine unermessliche Vielfalt an Lebensmöglichkeiten. Aufgrund des Wissens über die Evolution müssen wir heute Religionen überdenken und ihren Sinn neu definieren, zum besseren Nutzen für Alle. / Adam - Eva und ihre Vertreibung aus dem Paradies. Die Sintflut. Kain und Abel, enthalte grosse Weisheiten. Der Endzeitglaube. Die Anderen sind die Sünder, sind neu zu betrachten.
2. Die Vererbungsgesetze zeigen die Wichtigkeit der Gene und, dass alles was wir zum Leben brauchen durch die Eltern mitgegeben wird. Die Reinkarnation ist deshalb zu überdenken. Die Idee vom selber vorgewählten Schicksal ist zu hinterfragen.
3. Die Zeugung und die Göttlichkeit. Nach der Verschmelzung vom weiblichen Ei mit dem männlichen Samen übernimmt das Zentrosoma die Führung und leitet die Zellteilung ein. Ohne diese Aktivität stirbt das sich bildenden Leben ab. Das Zentrosoma können wir deshalb als das führende geistige Prinzip betrachten, es ist das Göttliche in uns. Göttlichkeit kann damit neu definiert werden. Die Beziehung zwischen Pflanzen, Tieren und dem Mensch erscheint in neuer Sicht. Selbstbewusstsein, Intelligenz und Sozialverhalten - Eigenschaften die wir nur uns Menschen zuschreiben - finden Forscher zu nehmend auch bei Tieren. Tierforscher sprechen sogar von einer eigenen Kultur der Tiere. Das führt zur Ehrfurcht vor allem Leben, wie es Albert Schweitzer formuliert hat.
4. Die sexuelle Anlage und Entwicklung ist so vielfältig wie die menschlichen Wesenheiten. Sexuelles Potential, Gefühl, Sensibilität, Impuls zeigen riesige Differenzen von Mensch zu Mensch. Einengende Gesetze waren nie in der Lagen Sexualität zu kanalisieren oder gar zu unterdrücken. Das Zölibat, die Frauenfeindlichkeit, das Verbot der Sexualität, die untrennbare Ehe, sind zu enge Lösungen. Homosexualität, oder die lesbische Liebe sind auch Genbedingt.
5. Die unterschiedlichen Fähigkeiten beruhen auf vererbten Talenten und deren Schulung. Anlagen, gleich welcher Art, sind zu erkennen und zu Gunsten des Individuums und der Gesellschaft zu nutzen und umzusetzen.
6. Die angeborenen Denkstrukturen bestimmen unser Denken und Handeln. Doch wie ereichen wir damit Weisheit?
Die bestbegabten weisen Menschen, das sind solche mit vorzüglichen Denkanlagen für Fachwissen und gleichzeitig großem Liebesvermögen, sollen unsere Gesetze schaffen.
7. Der Tod muss für alle Menschen fassbar werden. So können wir befreit fragen: "Tod wo ist dein Stachel ? ?"
8. Die Staatssysteme. Wieso erweist sich das demokratische als das Beste?
9. Der Mensch als Verantwortlicher wird in seiner Vielfalt physiognomisch dargetellt und analysiert und in das Handlungs-Geschehen einbezogen
Fritz Simon, Kaiseraugst. Der Roman kommt zuerst ganz unspektakulär daher, mit Viktor als zentrale Figur. Doch dann erweitert sich das Bild. Schritt für Schritt erscheint eine neue Weltsicht mit ungewöhnlichen - und darum besonders interessanten - Antworten auf zentrale Lebensfragen. Die Evolution ist ein Thema, ebenso die individuelle Persönlichkeit, Sex, Zusammenleben, Kommunikation, Entstehung der Welt, Reinkarnation, Ziele der Evolution, Tod, Weisheit und Gott. Der Leser erhält auch eine neue, man könnte fast sagen konfessionell neutrale Wahrnehmung, in die für viele verstaubt erscheinende Bibel und zeigt, dass sie doch Wesentliches zu sagen hat. Der Roman baut Brücken zwischen Naturwissenschaft und Religion. Er sprengt geistige Ketten, indem er praktische und praktikable Möglichkeiten zum Erreichen von Frieden aufzeigt. Die von vielen Konfessionen erst am Ende der Zeit verheissene schöne Welt, könnte so morgen schon Wirklichkeit werden. Paul Schärer hat sehr Bedenkenswerte Gedanken zugänglich formuliert und gibt darüber hinaus noch eine kleine Lektion in Physiognomik.
MT Müller, Reinach . Der interessante Roman ist mit offenem Herzen geschrieben. Er führt uns erzählend zu einer neuen Sicht der Welt. Die Gedanken regen an, lassen uns manchmal den Kopf hin und her wiegen, denn ungewöhnliche Lösungsvorschläge beleuchten gewohnte Lebensprobleme neu. Nicht Menschen ändern soll unser Ziel sein, sondern Menschen in ihrer vielfältigen Art begreifen, akzeptieren und ihren Eigenschaften gemäß sozialisieren, das heißt, Eigenschaften zu eigenem und der Gesellschaft Nutzen umsetzen. Typen erscheinen, von denen jeder für bestimmte Aufgaben geeignet ist. Aus persönlichen Strukturen hervorgehende Kommunikationsarten werden aufgezeigt. Auch momentane Befindlichkeiten werden sichtbar. Wesentliche Stellen der Bibel werden lebensnah interpretiert. Die Liebe wird als für alle Lebewesen gültige Natur- und Schöpferkraft gesehen. Damit könnte eine Versöhnung der Konfessionen erfolgen, ohne dass deren Ansichten wesentlich geändert werden müssten. Doch dazu braucht es die im Roman einfach definierte Weisheit, mit welcher geistige Ketten zu sprengen sind.
Empfehlenswert
Wilma Castrian, D-31226 Peine-Schmedenstedt. Ein feines, ein gelungenes Buch. Die ethischen Führungsideen sind gut in eine Sprache gebracht, die Information mit Überzeugungskraft verbindet. Wer vom Huter keine Ahnung hat wird auf eine wunderbare Weise vertraut.